Mit der Bomber ab in die Wüste

Die El-Chott, seit 19 Jahren beliebt, berüchtigt, gehasst und geliebt. Das ist wahrscheinlich der Grund des hohen Teilnehmerfeldes. Im Okt. 2003 wahren es ca.135, davon 4 Quad´s. ( Jamaha-Honda-Ktm-Bombardier ). Ich ging mit der Bomber an den Start. Nachdem ich ja schon 6 mal mit dem Auto bei der El-Chott mitgefahren bin, und da so meine Höhen und Tiefen erlebt habe wollte ich es jetzt einmal mit dem Quad wissen. Währe ich nur schon früher darauf gekommen !!! Über die Dünen zu Surfen, anstatt sich mit dem Auto zu Quälen.

Also: Erst mal um einen Service kümmern. Mit dem Quad ist man auf den ja ganz schön angewiesen und er sollte günstig aber gut sein. Habe auch schnell einen gefunden. Ich hatte eine Kiste-Tasche-Schlafsack usw. und vier Ersatzreifen auf  Felge zum Transport angemeldet, ja und natürlich meine Bomber. Die Verladung war in Landsberg, und ab ging´s nach Genua in den Hafen. Rauf auf die Fähre und  nach Tunis rübergeschippert. Das Langweiligste was man sich vorstellen kann ist so eine Überfahrt mit der Fähre. Nachdem man alle alten Bekannte begrüßt hat geht es auch schon los. Kaffee trinken, spazieren gehen, ein Bierchen trinken, spazieren gehen und das wiederholt sich dann  zum x´ten mal. Ja man könnte mal  auch nach oben schauen was da so los ist. Auch nichts außer Kaffeetrinken spazieren gehen und Biertrinken.

Aber dann der Prolog: 27 Km am Strand entlang. Nicht´s  Atemberaubendes, links das Meer und rechts ein paar Sandhügel. Ich fuhr also in Schlangenlinien der Brandung entlang, ich schaute mal auf meinen Tripmaster, der zeigte km 25 also noch zwei km bis zum Ziel. Und da war es auch schon, das Ziel und vorher noch ein Wassergraben ca.6 m breit und Sitzbank tief. Das konnte ich an den herrenlosen Mopeds sehen die da im Wasser standen ,alle festgefahren. Ich blieb kurz stehen um die Lage zu peilen 6 m vor mir eine grinsende Zeitnahme und alle Mopedfahrer die es bis nach drüben geschafft haben. Was kann mir denn schon passieren ich fahre ja ein Quad und noch dazu eine Bombardier dachte ich und fuhr ohne zu zögern mit Vollgas los. Dann war das Ziel nur noch 3 m von mir entfernt. Ich saß also mitten in der Pampe auf meiner Bomber und das Salzwasser umspülte aggressiv meinen noch laufenden Motor. gugst du hier  Ott heißt mein Retter der warf mir ein Seil zu und so kam ich doch noch zu der Zeitkontrolle. Was ist los? das Ktm-Quad geht ab. Motorschaden, der Kolben wollte unbedingt an die frische Luft und fraß sich seinen Weg durch die Zylinderwand.
 
Die nächsten Tage, war dann Pistenheizen Angesagt. Für uns Quad - Fahrer nicht gerade das wahre, geht ganz schön auf die Handgelenke. Bis dahin bewegte ich mich bei der Platzierung so zwischen 50 und 60 na ja erstes Drittel dachte ich passt schon. Mit der Navigation hatte ich so meine Probleme, das Roadbook lesen und auch noch weiterspulen, das G.P.S. im Auge behallten und den Tripmaster gab es ja auch noch. Ansonsten war da noch mein Lenker an dem ich mich festhalten muß ein paar Querrinnen so breit wie der Auermühlbach Steine so groß wie der Wendelstein und mein Tacho pendelte so zwischen 100 und 120 hin und her.( Ich war überhaupt nicht überfordert. )

Dann kamen die ersten Dünen: Jetzt sollte sich herausstellen für was ein Quad gebaut wurde, wo Autos und Mopeds so richtig ins Schwitzen kommen geht bei uns der Spaß erst los. 40 Km wahren angesagt und davon gut die Hälfte Dünen. Ein Klacks für meine Bomber, mir wurde schon ein bisschen Warm. Bei einem kühlem Bier beobachteten wir dann den Rest des Feldes. Auf dem Dünenkamm sah es aus wie um 7.°° auf dem Stachus in München. Und schon war ich auf  Platz 20 vorgerückt. Manche hatten noch nicht genug und beschwerten sich bei der Orga, das es zu kurz gewesen sei. Ein Fehler, sollte sich nachher herausstellen. Die nächste Etappe wurde von 60 auf 100 Km erweitert, währe ja nicht so schlimm, aber alles Dünen und das auch noch in Dous. Wer Dous kennt weis, das dort der hellste und pampigste Sand in ganz Tunesien ist.

Da wurde schon manche Dakar und Optic entschieden. Mir sollte das egal sein ich startete als 24 ter und kam nach  4:14  als 7 ter ins Ziel. Ich spürte zwar jedes einzelne Teil an meinem Körper aber es hat Spaß gemacht. Es kamen so viel ich weißnur 17 Fahrzeuge durch, der Rest hat abgebrochen oder wurde am nächsten Tag von der Orga geborgen. Die Letzten tauchten sogar erst nach zwei Tagen zur Siegerehrung in Hamamet wieder auf. Ansonsten war das ganze nicht so aufregend meine Bomber spulte das ganze Programm wie ein Profi ab, und ich saß oben drauf. Am Ende war ich dann der zweite  bei den Quad´s und 17  ter in der Gesamtwertung. Ich freue mich schon auf die nächste El-Chott 2004.